
02 Aug 9 Fitness-Mythen: Die größten Irrtümer und ihr Hintergrund
Rund um das Thema Fitness und Training gibt es Mythen wie Sand am Meer. Manche lassen sich auf den ersten Blick als Unsinn entlarven, andere halten sich hartnäckig. Wir haben mal einen Blick auf die größten Gerüchte und Halbwahrheiten geworfen und erklären dir, was wirklich dahinter steckt.
Bloß nicht während des Trainings trinken, das verursacht Bauchkrämpfe!
Natürlich sollst du nicht während des Trainings literweise Wasser in dich reinkippen, trinken solltest du aber auf jeden Fall, besonders während längerer Trainingseinheiten. Schließlich verliert der Körper besonders viel Flüssigkeit, die bereits während des Trainings aufgefüllt werden sollte.
Aufwärmen vor dem Training ist nicht nötig, beim Sport wird man ja sowieso warm
Das ist falsch. Wer sich ohne aufzuwärmen von Null auf 100 ins Training (oder die Wellen) stürzt, der hochgradig anfällig für Verletzungen. Dein Körper, vor allem die Muskeln, benötigen eine Erwärmung, um sich auf die anstehende Belastung vorzubereiten.
Allerdings sollte man sich vor dem Training auf keinen Fall ausgiebig Dehnen. Intensives Dehnen kann die Muskulatur ausleiern und somit Bewegungen während des Trainings ermöglichen, die ohne Dehnen mit einem “Schutz-Schmerz” gebremst werden würden.
Man muss mindestens 30 Minuten trainieren, alles darunter bringt nichts
Stimmt so nicht. Es kommt schließlich nicht nur auf die Dauer deines Workouts, sondern auch auf die Intensität an. Und mit einem HIIT Workout kannst du bereits in 15 Minuten deinen Stoffwechsel ankurbeln und an deine Grenzen kommen. Ein kurzes, dafür aber intensives Training ist einem langen, aber entspannten Training in den meisten Fällen sogar vorzuziehen.
Wer jedoch eher gemütlich unterwegs ist, der sollte in der Tat mindestens 30 Minuten trainieren. Der Körper macht sich nämlich erst über die Kohlenhydrat-Rserven her – und greift nach und nach erst auf das Fett zu. Nach rund 20 bis 30 Minuten liegt die Fettverbrennung dann im optimalen Bereich – abhängig natürlich immer auch von deiner persönlichen Konstitution und der Intensität.
Fett verwandelt sich in Muskelmasse (und umgekehrt)
Das ist absoluter Quatsch. Fettabbau und Muskelaufbau sind zwei völlig unabhängig voneinander funktionierende Prozesse. Körperfett kann niemals durch Krafttraining in Muskeln umgewandelt werden – genauso wenig verwandeln sich Muskeln bei ausbleibendem Training in Körperfett.
Das Training am frühen Morgen ist am effektivsten
Lässt sich pauschal nicht sagen. Es gibt nicht DIE perfekte Uhrzeit für dein Training. Wann du trainieren solltest, hängt vor allem von deinen persönlichen Vorlieben, natürlich deinem Tagesablauf und deinem Biorythmus ab.
Gezielter Fettabbau an bestimmten Körperstellen ist möglich
Dieses Gerücht hält sich besonders hartnäckig, beliebt vor allem die Meinung: Bauchmuskeltraining macht einen flachen Bauch.
Das stimmt allerdings nicht. Es ist nicht möglich, gezielt an einer ganz bestimmten Körperstelle Fett abzubauen, du kannst nur insgesamt deinen Körperfettanteil reduzieren. Wo das Fett dann als allererstes verschwindet – das liegt in deinen Genen. Je nachdem, wie du veranlagt bist, nimmst du an manchen Stellen schneller ab als an anderen. Was du allerdings tun kannst, ist einzelne Körperstellen durch gezieltes Muskeltraining zu definieren.
Kein Muskelkater? Kein effektives Training!
Der vorhandene (oder eben nicht vorhandene) Muskelkater sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, ob dein Training erfolgreich war. Muskelkater tritt meistens bei ungewohnten oder intensiven Belastungen auf und ist gerade bei Anfängern besonders häufig. Er sagt jedoch auch in der Regel nichts über deinen allgemeinen Trainingszustand aus.
Krafttraining ist nichts für Frauen
Warum nicht? Weil sie dann nach ein paar Wochen zum muskulösen Mannsweib werden und aussehen wie ein Mann? Das ist Unsinn. Verantwortlich sind die Gene: Eine Frau wird in der Regel niemals so viele Muskeln aufbauen wie ein trainierter Mann. Dafür hilft Training im Kraftausdauer-Bereich dabei, eine schlanke und definierte Figur zu erreichen und den Grundumsatz zu erhöhen.
Untrainierte schwitzen stärker
Das ist Unsinn, genauso wie die Annahme, dass man automatisch mehr schwitzt, desto härter man trainiert. Es gibt nicht unbedingt einen Zusammenhang zwischen dem Schwitzen und der Härte des Trainings, genauso wenig wie mit dem eigenen Fitnesslevel.
Schwitzen ist keineswegs ein Indikator für den Grad der Anstrengung, sondern eine Reaktion des Körpers, um sich abzukühlen. Und diese Reaktion kann von Mensch zu mensch unterschiedlich stark ausfallen – ganz unabhängig vom Grad der Trainiertheit.
Es gibt sogar die Vermutung, dass bei trainierten Sportlern die Themoregulierung besser funktioniert, die Schweißdrüsen aktiver sind und bei körperlicher Anstrengung bereits früher anfangen, Schweiß abzusondern, da sie durch regelmäßiges Training gelernt haben, dass aufgrund der anstehenden körperlichen Belastung eine Erhöhung der Körpertemperatur zu erwarten ist, Dementsprechend beginnen sie quasi schon mal im voraus, den Körper abzukühlen.
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