Surfen in Marokko - Teil 1: Anreise und Surfinfos | brett.fit
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Surfen in Marokko – Teil 1: Anreise und Surfinfos

Surfen in marokko - wir haben Tipps & Infos

Surfen in Marokko – Teil 1: Anreise und Surfinfos

Die Tage werden kälter, das Sonnenlicht weniger und die ersten Löcher im (von zahlreichen Surfsessions in Mitleidenschaft gezogenen) Wetsuit verderben langsam aber sicher den Spaß an den kalten Atlantikwellen der französischen oder spanischen Westküste, die wir im letzten Jahr noch so sehr geschätzt haben. Man ertappt sich dabei, tagelang auf der Couch zu liegen, das Sportprogramm zu vernachlässigen und das schlechte Gewissen mit Verweis auf die rauen Bedingungen vor der Haustür hinweg zu wischen – kurzum: der Winterblues stellt sich ein.

Doch wären wir keine richtigen Surfer, wenn der Drang nach reitbaren Wellen, nassen Haaren und Seeluft so einfach zu Grabe getragen werden könnte. Und so regt sich etwas in uns. Das unbestreitbare Gefühl, dass dies nicht alles sein kann. Wir wissen: irgendwo da draußen scheint die Sonne, ist es warm, irgendwo entlädt sich der zuverlässige Winterswell an einer von den nachlassenden Temperaturen verschont bleibenden Küste.

So oder so ähnlich ergeht es wohl den zahlreichen europäischen Wellenreitern, die in den Wintermonaten die marokkanische Küstenlandschaft bevölkern. Vor allem die Gegend rund um den Surfer-Hotspot Taghazout lockt mit Surfspots so weit das Auge reicht, sommerlichen Temperaturen selbst im Winter und – nicht zu vergessen – dem häufig so bitter nötigen Kulissenwechsel, um dem (deutschen) Alltag zu entkommen.

Surfen in Marokko: Anreise und Wohnen

Der einfachste Weg besteht in einem der vielen Direktflüge nach Agadir. Von dort aus trennen euch nur noch etwa 45 Minuten Fahrzeit von den Surfspots rund um Taghazout und Tamraght. Günstige Flüge findet ihr beispielsweise bei Condor von Düsseldorf, München oder Berlin oder bei Ryanair von Frankfurt-Hahn oder Hamburg. Die Linie von Düsseldorf-Weeze nach Agadir wurde leider Ende diesen Jahres gestrichen – too bad.

Außerdem solltet ihr auch die Flüge nach Marrakesch im Blick behalten, die häufig noch etwas günstiger angeboten werden. In 3-4 Stunden erreicht ihr von dort aus per Reisebus die Atlantikküste. Plätze im Bus können vorab reserviert werden und kosten je nach Fahrtzeit und Komfort zwischen 7 und 15 Euro. Noch einfacher ist es, direkt einen Mietwagen am Flughafen zu buchen, vor allem wenn ihr ohnehin auf eigene Faust unterwegs seid und euch nicht in einem der zahlreichen Surfcamps eingemietet habt. Der Weg nach Agadir über die Autobahn ist denkbar einfach zu finden und etwas Zeit könnt ihr so auch noch herausschlagen.

Denkt bei der Flugbuchung, gerade bei Billig-Anbietern, an die anfallenden Zusatzkosten für die Mitnahme von Boardbags und sonstigem Gepäck!

Als deutsche Staatsangehörige benötigt ihr für die Einreise lediglich euren Reisepass. Bis zu 90 Tagen könnt ihr euch ohne Visum in Marokko aufhalten – ein großzügiges Angebot, wie wir finden!

Günstige Unterkünfte und Surfcamps gibt es en masse! Einfach vorab im Internet informieren oder vor Ort auf die Suche gehen. Taghazout ist eher chaotisch und sehr (surf-)touristisch geprägt, dort lässt sich jederzeit etwas ergattern und der Preis je nach momentaner Nachfrage noch deutlich drücken. Tamraght hingegen ist deutlich ruhiger, beherbergt jedoch nicht minder viele Surfcamps.

Surfen in Marokko: Der Surf

Wenn in Europa die kalte Jahreszeit anbricht, beginnt in Marokko gerade die Surfsaison. Während die Sommermonate kaum Swell und jede Menge Onshore-Wind bescheren, lockt die Winterzeit mit Wellen, Wellen, Wellen. Einige der besten Spots befinden sich in direkter Nähe zu Taghazout und Tamraght. Hier kommt garantiert jeder, vom Anfänger bis hin zum Vollprofi, auf seine Kosten.

Bei moderatem Swell könnt ihr im Prinzip die gesamte Küste abfahren und die Spots abchecken – es wird sicherlich etwas für euch dabei sein! Devil’s Point und Croco‘s beispielsweise sind sehr beliebte Beachbreaks bei Tamraght und bieten schöne Bedingungen bei High-Tide und kleinen bis mittelgroßen Swells. Der zwischen den Spots liegende Fels (Devil’s Rock), der dem Devil’s Point seinen Namen gibt, schützt links (Devil’s) vor Nord-, rechts (Croco’s) vor Südwind. Wird es euch dort etwas zu groß, könnt ihr zum Banana’s Point (links von Devil‘s) ausweichen, der bei Low-Tide schonmal zum druckvollen Point-Break mutiert, bei High-Tide jedoch auch sehr anfängerfreundlich daher kommt und ebenfalls in einer südwindgeschützten Bucht liegt. Eine weitere Möglichkeit bietet der lange Beachbreak Panorama’s direkt vor Taghazout, dessen Wellen eher sanft hereinrollen, während der nächstgelegene Hash-Point vor allem bei Low-Tide schnellere und lange offene Lines bereit hält.

Es gibt einige weitere Spots, die sich bei der Flucht vor zu großen Wellen anbieten, sowohl nördlich als auch südlich der Gegend. Wenn es WIRKLICH groß wird, also ab einem Swell von 3 oder 4 Metern, checkt die Strandpromenade von Agadir ab!

Für sehr sichere Surfer ist natürlich vor allem der berühmte Anchor’s Point nördlich von Taghazout interessant, der bei Low-Tide läuft und wunderschöne Lines produziert, die bei großem und sehr großem Wellengang auch mal ein paar hundert Meter laufen können. Der Take-Off-Point liegt direkt vor einem ins Wasser ragenden großen Felsen, den die meisten auch als Zugang zum Line-Up nutzen (alternativ kann man am Strand von Mystery’s einsteigen und einen längeren Paddle-Out in Kauf nehmen). Der Spot eignet sich allerdings auch wunderbar für neugierige Zuschauer und begeisterte Anfänger, die den Profis beim Rippen zuschauen wollen, da man über den Felsen sehr nah an den Surf herankommt und zudem einen super Ausblick genießt!

Nördlich von Anchor’s reihen sich mehrere lohnenswerte Low-Tide-Spots ein und der nur eine Felsbiegung weiter gelegene Killer’s Point bietet eine der konstantesten Wellen der Gegend.

Wenn das Meer vor Taghazout und Tamraght flach bleibt oder euch in den Mini-Wellen dort zu langweilig wird, fahrt einfach etwa 30 km die Küstenstraße Richtung Norden bis ihr Tamri erreicht. An dem breiten Beachbreaks mit mehreren Peaks läuft noch beinahe immer eine Welle – häufig sogar mit einer unerwartet respektablen Größe!

Surfen in Marokko: Zu guter Letzt

Natürlich können wir nicht alle Spots und Infos in unseren kleinen Guide aufnehmen, aber die zumeist sehr freundlichen und hilfsbereiten Locals sowie die unzähligen Surfcamps in der Gegend können euch sicher weiterhelfen. Einfach durchfragen und die Gegend erkunden, im Idealfall mit einem eigenen Mietwagen. So wird die Wellensuche (fast) immer belohnt werden – und macht nebenbei bei Sonne,  Fahrtwind, offenen Fenstern und guter Musik noch jede Menge Spaß!

Bild: mohamed-nahassi/unsplash.com

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